Der Großteil der kommunalen Kläranlagen in Deutschland arbeitet als Belebungsanlagen. Bei dieser Technologie mit suspendierter Biomasse vermindert sich die Rate sich die Rate der Phosphataufnahme mit Absinken der Temperatur. Untersuchungen an Reinkulturen und an belebten Schlämmen im Labormaßstab bestätigen eine Temperaturabhängigkeit. Man muss beachten, dass je niedriger die Temperatur ist, umso schlechter die Absetzeigenschaften des Schlammes werden. Daher wird oftmals im Winter eine Umfahrung des Anaerobreaktors empfohlen, weil die Entfrachtungsleistung der Mikroorganismen zu stark variiert, wodurch Grenzwerte nicht eingehalten werden könnten. Deshalb wird Phosphat oft zusätzlich gefällt. Somit konnte bisher keine ganzjährig verlässliche biologische Phosphorelimination beobachtet
werden.
Den Ingenieuren von Hias How2O AS, ist es gelungen, dieses Problem zu lösen. Beim Hias®- Verfahren handelt es sich um eine MBBR-Technologie mit sessiler Biomasse. Es zeichnet sich durch eine stabile P-Eliminationsleistung auch bei Abwassertemperaturen unter 8°C aus. So konnte bei der Kläranlage des Abwasserzweckverbandes Hias IKS nachgewiesen werden, dass bei diesem Temperaturniveau immer noch konstant hohe Eliminationsraten von bis zu 99% erzielt werden konnten. Damit ist es nun ganzjährig möglich, strenge P-Ablaufwerte einzuhalten. Darüber hinaus macht der weitestgehende Verzicht des Einsatzes von Fällmitteln unabhängig von jeglichen Lieferengpässen. Das ist der Weg hin zu einem resilienten Gewässerschutz.
Die Grafik zeigt die Werte bezüglich der rein biologischen PO4-P Eliminationsrate, die Temperatur sowie die Ablaufwerte bezüglich Pges im ersten Jahr des Vollbetriebes der 192.000 EW-Anlage. Diese wurde in den Jahren 2020 und 2021 von einer Belebungsanlage mit chemischer Fällung auf das Hias®-Verfahren umgerüstet. Wie deutlich zu sehen ist, ist die PO4-
P-Abbaurate konstant hoch – unabhängig von der Temperatur – ebenso die Ablaufwerte derAnlage bezüglich Pges.
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